Herzliche Einladung! FRIEDENSZENTRUM, 30. Mai- 1. Juni 2024, am Rande des Katholikentags in Erfurt. Ort: Peace House / Peace Foundation, Marktstr. 6, 2. Stock, Eingang rechts neben dem Torbogen.

FRIEDENSZENTRUM - anlässlich des Katholikentages zu Erfurt. Ort: Peace Foundation e.V. / Peace House, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. Eingang rechts neben dem Torbogen. Alle diese Veranstaltungen stehen NICHT im offiziellen Programm des Katholikentages.

 

Vier biblische Orientierungen für eine Haltung der Gewaltfreiheit 

Klaus Hagedorn, geistlicher Beirat Pax Christi 

Zeit: Donnerstag, 30.5.2024, 9:30 – 10:30 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Was ist der Quellgrund für die subversive, revolutionäre und zugleich befreiende und heilende Kraft der Gewaltfreiheit? Die Zeichen der Zeit zeigen, dass es eine neue Sozialordnung weltweit braucht, eine verantwortungsvolle Beziehung zu den Ressourcen, zur Biosphäre und dem Kosmos und dies mit demokratischen Haltungen und den Methoden der Gewaltfreiheit. Wer das Bild einer geeinten geschwisterlichen Welt in sich trägt und daran glaubt, wird sich auf den mühsamen Weg der Annäherung an die Utopie begeben. Die Schöpfungsgeschichte, die prophetische Friedens-Tradition, die jesuanische Friedensethik mit ihrem Gebot der Feindesliebe werden in ihren biblischen Quellgründen angeschaut. 

 

"I have a dream” - Martin Luther Kings Botschaft. 

Stefan Maaß, Friedensbeauftragter Evang. Landeskirche Baden 

Zeit: Donnerstag, 30.5.2024, 11:00-12:30 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

"I have a dream" - ist Kings bekannteste Rede. Insbesondere in Schulen wird oft nur der letzte Teil der Rede behandelt. Dadurch entsteht der Eindruck, als habe die Rede alleine eine Veränderung in den USA gebracht. Doch diese Rede ist nicht ohne den Kontext zu verstehen und dazu gehört auch Kings eigener Einsatz gegen Rassismus, Materialismus und Militarismus und ebenso seine Tätigkeit als Pfarrer. Welche Botschaft lässt sich aus diesen Erfahrungen von Martin Luther King für uns heute gewinnen? 

 

Papst Franziskus ─ ein prophetischer Störenfried des Kriegswahns in Europa 

apl. Prof. Dr. Thomas Nauerth 

Zeit: Donnerstag, 30.5.2024, 14:00-15:30 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg sind Position und Person des Papstes ins Kreuzfeuer der Kritik geraten – auch von katholischer Seite. Die theologische Position von Papst Franziskus wird dabei verkannt, seine prophetische Interpretation der Rolle des Papstes ignoriert und seine vielfältigen diplomatischen, caritativen und spirituellen Bemühungen gegen den Krieg werden übersehen: "Ich denke an all die Grausamkeit, an all die unschuldigen Menschen, die für den Wahnsinn bezahlen, den Wahnsinn auf allen Seiten, denn der Krieg ist ein Wahnsinn, und im Krieg kann keiner sagen: „Nein, ich bin nicht wahnsinnig.“ Literatur: Stefanie A. Wahl, Stefan Silber/Thomas Nauerth (Hrsg.), Papst Franziskus: Mensch des Friedens. Zum friedenstheologischen Profil des aktuellen Pontifikats. Freiburg 2022. 

 

Von Gandhi lernen in gefährlichen Zeiten 

Klaus Hagedorn, geistlicher Beirat Pax Christi / apl. Prof. Dr. Thomas Nauerth 

Zeit: Donnerstag, 30.5.2024, 16:30-18:00 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Mahatma Gandhi war der Erste, der aktive Gewaltfreiheit als Handlungsprinzip für den Kampf gegen Unrecht und für den Einsatz für die Menschenwürde entwickelt hat. Martin Luther King und Nelson Mandela haben von ihm gelernt. Viele Christ*innen haben durch Gandhi neue Zugänge zur Bergpredigt Jesu und zur Kreuzestheologie gefunden. Die Rezeption bzw. die Auseinandersetzung mit den Ideen und Erfahrungen Gandhis ist in Europa insgesamt nicht sehr stark; im christlich europäischen Kontext wird seit den Reiseplänen von Dietrich Bonhoeffer Anfang der 1930er Jahre kaum noch theologisch nach Indien geschaut. In dieser Veranstaltung wird uns George Pattery S.J., eine relevante katholisch-theologische Stimme aus dem indischen Diskurs über Gandhi, einführen in die Denk- und Glaubenswelt Gandhis und aufzeigen, wie sehr im 21. Jahrhundert von Gandhi zu lernen ist. Literatur: George Pattery S.J., Gandhi als Glaubender. Eine indisch-christliche Sichtweise. Aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler, hg. v. Klaus Hagedorn & Thomas Nauerth (edition pace) Norderstedt: BOD 2021 

 

Christlich-Muslimisches Friedensgebet 

von der Christlich-Muslimischen Friedensinitiative Deutschland (CMFD)

Zeit: Donnerstag, 30.05.2024, ab 19:30 Uhr. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

 

Im Anschluss herzliche Einladung zum Austausch bei Getränken und Snacks. 

 

Micha 4,1-5 und Jesaja 2,1-5. Doppelt verheißen = doppelt wichtig? 

apl. Prof. Dr. Thomas Nauerth 

Zeit: Freitag, 31.5.2024, 9:30 – 10:30. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Die Verheißung von „Schwertern zu Pflugscharen“ gehört zu den bekanntesten biblischen Sprüchen. Weniger bekannt ist, dass gleich zwei Propheten von dieser Verheißung erzählen. Noch weniger ist bekannt, dass diese Verheißung nicht fürs Jenseits geschrieben wurde, sondern ihr bereits in unserem Diesseits eine enorme Bedeutung zukommt. Nicht zuletzt die frühe Kirche hat sich in dieser Verheißung wiedergefunden: „Wer kann damit gemeint sein, wenn nicht wir, die wir, durch das neue Gesetz belehrt, dies alles beobachten.“ (Tertullian) 

 

Meinen Bedürfnissen auf der Spur – ein Schnupperkurs zur Gewaltfreien Kommunikation 

Prof. Dr. Gottfried Orth (ORCA-Institut für Konfliktmanagement und Training) 

Zeit: Freitag, 31.5.2024, 11:00-12:30 + 14:00- 15:30 Uhr. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte.  

Gewalt begegnet uns nicht lediglich im Sinne physischer und psychischer Gewalt, sondern auch in Form und Ausdruck unserer Sprache. Gewaltfreie Kommunikation bietet hier eine Alternative an, die Sie in persönlichen und politischen, beruflichen und ehrenamtlichen Kontexten nutzen können. Der Workshop bietet eine kleine Einführung in die Möglichkeiten Gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Literatur: M. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Paderborn 2005. Gottfried Orth: Wertschätzung leben. Eine Haltung für gelingende Beziehungen in Familie, Schule und am Arbeitsplatz. Paderborn 2021. Gottfried Orth, B. Wittmann-Stasch: „Wenn etwas nicht klappt, mach was Neues!“ Ein Lese- und Arbeitsbuch zu Gewaltfreier Kommunikation und Systemischem Denken. Loccum 2023 

 

Keine Gewalt! Die friedliche deutsche Revolution von 1989 

Katharina Jany,  Zeitzeugin und Mitautorin der Website www.keinegewalt.com 

Zeit: Freitag, 31.5.2024, 16:30 – 18:00 Uhr. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Katharina Jany wird von ihrer eigenen Erfahrung mit der Friedlichen Revolution rund um die Berliner Gethsemanekirche im Oktober 1989 berichten. Angesichts der drohenden gewaltsamen Niederschlagung der Proteste im Zusammenhang mit dem 40. Jahrestag der DDR erlebte sie als junge Katholikin die Kraft von Fasten und Gebet. Es ist ihr ein großes Anliegen, nicht nur die Erinnerung an die Friedliche Revolution zu wahren und weiterzugeben, sondern sie auch in den größeren Kontext der weltweiten Erfahrungen mit gewaltfreiem Widerstand zu stellen. Deshalb initiierte sie 2009, als Leiterin des „Ökumenischen Arbeitskreises Prenzlauer Berg“, eine Ausstellung, die einen Bogen spannt von der Bergpredigt Jesu, über Gandhi und Martin Luther King bis zu aktuellen Erfahrungen mit Gewaltfreiheit. Diese Grundidee wurde auf der Website „Keine Gewalt“ (2021) erneut aufgegriffen und mit zusätzlichen Bildern, Dokumenten und Zeitzeugeninterviews ergänzt. 

 

Vom Mythos der erlösenden Gewalt. Essayfilm 

von Johanna Tschautscher (Linz/Österreich) nach Texten von Walter Wink 

Zeit: Freitag, 31.5.2024, 19:30 – 21:00 Uhr. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Der US-amerikanische Theologe Walter Wink untersuchte das Alte und Neue Testament, um Antworten und sprachliche Begriffe zu erhalten, mit welchen unsichtbaren „Mächten und Gewalten“ Menschen vor zwei- und dreitausend Jahren und heute in einer aufgeklärten Welt koexistieren. In vier Büchern spricht er vom Herrschaftssystem und vom Mythos der erlösenden Gewalt, von damaligen wie heutigen Bürokratien und einer undefinierbaren Macht von Institutionen, die sich verselbstständigen. Schließlich untersucht er Jesus und seinen Umgang mit den damaligen Besatzern und Herrschern: Dem römischen Imperium. Den vielen Parallelen zu heute, den Assoziationen, sprachlichen Annäherungen an mythologische Realitäten, Bildern und dem ernsthaften Versuch Walter Winks herauszufinden, ob es tatsächlich einen Gott gibt und wenn ja, was das tatsächlich für uns als Menschen bedeuten könnte, widme ich zusammen mit meinen Gesprächspartnern und meinem Team einen Essayfilm, der mich in die Tiefen von „Gottes Ökonomie“ geführt hat. Weitere Informationen: https://www.johanna-tschautscher.eu/vom-mythos-der-erloesenden-gewalt-3/regiestatement-vom-mythos-der-erloesenden-gewalt/ 

 

Die Hoffnung aber ist weiblich. Frauen als Prophetinnen des Friedens im Alten Testament 

apl. Prof. Dr. Thomas Nauerth 

Zeit: Samstag, 1.06.2024, 9:30-10:00 Uhr. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Das Alte Testament gilt als Buch der Gewalt, des Krieges und der Männer. Das weiß jeder und weil jeder mit diesem Wissen das Alte Testament liest, passiert es, dass man die Geschichten des Friedens, des Widerstands, der gewaltfreien Rettung im Alten Testament schlicht überliest. Es sind immer wieder Frauen, die in diesem Männerbuch AT der Logik der Gewalt widersprechen und widerstehen. Ohne Schifra und Pua kein Exodus, ohne Abigajil kein David als messianische Hoffnungsfigur. „Der Bogen der Helden wird zerbrochen / die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.“ (Hanna) 

 

Pazifismus – Wenn nicht jetzt, wann dann? 

Ullrich Hahn, Präsident IVB / Deutscher Zweig 

Zeit: Samstag, 1.06.2024, 11:00-12:30 Uhr. 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Ich habe vor nunmehr 50 Jahren als Reservist den Kriegsdienst verweigert. Dies geschah, nachdem ich in der Kaserne erstmals das Neue Testament gelesen habe, und insbesondere Leben und Lehre Jesu als richtig im Sinne von vernünftig erkannt habe, unabhängig von einer damit verbundenen Religion. Die Bergpredigt hat mich sozusagen zur Vernunft gebracht. Für die Begründung meiner pazifistischen Überzeugung kann ich mich deshalb auch auf die Sprache der Vernunft beschränken und muss nicht auf die Autorität theologischer Texte zurückgreifen. Wesentlich für mein Verständnis von Pazifismus ist dabei vor allem die Grundhaltung „vom Lassen der Gewalt“.

 

„Den gottlosen Beruf eines Soldaten abwerfen“ Der russische Dichter Leo N. Tolstoi als Anreger und Anwalt der Kriegsdienstverweigerung 

Peter Bürger, Theologe und Publizist 

Zeit: Samstag, 1.06.2024, 14:00-15:30 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Von den russischen Romanen „Krieg und Frieden“ oder „Anna Karenina“ haben die meisten Leute schon einmal gehört. Kaum bekannt ist hingegen der späte Tolstoi, der sich in den letzten beiden Lebensjahrzehnten unermüdlich gegen soziales Unrecht, Todesstrafe und Krieg engagiert hat. Die Friedensbotschaft des großen Russen wurde auf der ganzen Welt gehört, bewegte viele tausende Menschen zur Verweigerung des Militärdienstes und inspirierte nicht zuletzt Mahatma Gandhi auf dem Weg der Gewaltfreiheit. Seit seinem 50. Lebensjahr folgte Leo N. Tolstoi einem Christentum der Bergpredigt, das den Kriegsapparaten konsequent jegliche Mitarbeit versagt. Auf Böses darf man nicht mit Gewalt antworten. Nur eine Vernunft der Liebe kann uns vor dem Abgrund bewahren. Staatstragende Kirchenleute und sogenannten Realpolitiker wollten einen solchen Weg vor zwei Weltkriegen mit 70 Millionen Toten als Träumerei abtun. Thomas Mann schrieb jedoch 1928: „Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er [d.h. der Krieg] es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären.“ 

 

No Peace – No Future: Weltkrieg und kollektiver Selbstmord oder globale Kooperation für das Leben 

Peter Bürger, Theologe und Publizist 

Zeit: Samstag, 1.06.2024, 16:30-18:00 

Ort: Peace Foundation, Markstraße 6, 2. Etage, Erfurt-Mitte. 

Ohne Ringen um eine neue Weltfriedensordnung kann es keine Zukunft für nach die uns kommenden Generationen geben. Denn was bedeutet die Zementierung des militärischen Denkens im 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung? Sie verurteilt alle Bemühungen, die unvorstellbaren Leiden auf dem Globus infolge der Klimakatastrophe abzumildern und ein Abdanken des homo sapiens in Schande (oder kollektivem Selbstmord) noch irgendwie abzuwenden, zur Vergeblichkeit. Der Militärkomplex verschlingt endlose Milliarden. Er gehört – im Verein mit einer aggressiven, rücksichtslosen Form des Wirtschaftens – zur Dogmatik eines zerstörerischen Zivilisationskurses. Sofern es der menschlichen Gattung nicht gelingt, sich aus den Fängen der von ihr selbst hervorgebrachten Heilslehre des Militärischen zu befreien, sind Problemlösungen im Zusammenhang mit der menschengemachten ökologischen Krise auf dem Lebensraum Erde nicht einmal denkbar. Eine Wahl ist zu treffen: Militär- und Konkurrenzlogik oder Klimaschutz-Kooperation des ganzen Erdkreises. Beides geht nie und nimmer zusammen. Weltrieden ist die unerlässliche Mindestvoraussetzung bzw. Rahmenbedingung für jede vorstellbare Lösung oder Entschärfung der ökologischen Krise. In einer von Militärlogik durchdrungenen Welt der Menschen, so haben die letzten Jahrzehnte gezeigt, sind nicht einmal bescheidene Weichenstellungen für einen neuen Weg – eine grundlegend andere Zivilisationsrichtung – zu bewerkstelligen. Vonnöten ist deshalb ein radikales Friedensvotum, welches uns das Geschick der ganzen Gattung vor Augen stellt. Hierfür schlägt der Referent den Begriff „Pazifismus im zivilisatorischen Ernstfall“ vor. 

 

Auf folgende Veranstaltungen außerhalb des Programms des „Friedenszentrums“ weisen wir noch besonderes hin: 

 

Ausstellung "Der gefährliche Schmied" - „Schwerter zu Pflugscharen“ – die Auseinandersetzung zwischen DDR-Staat und unabhängiger Friedensbewegung mit ihren Symbolen; 

Zeit: Donnerstag, 30. Mai 2024, 09:30 - 18:00 Uhr, 

Ort: Peace Foundation e.V., Marktstr. 6 (2. Stock), 99084 Erfurt 

 

Donnerstag, 30.5.2024, 18:00 Uhr Ökumenische Friedensandacht 

Ort: am Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur, Petersberg 

 

Donnerstag, 30.5.2024, 19:30 Uhr VORTRAG: "Militärseelsorge als Beispiel der Zusammenarbeit von Kirche und Militär“ 

Ort: Offene Arbeit Erfurt, Allerheiligenstr. 9, 99084 Erfurt  

 

Donnerstag, 30.5.2024, 22:00 Uhr Politisches Nachtgebet „Friede wird konkret durch uns“ (EKM + BRSD e.V.) 

Ort: St. Wigbert, Regierungsstraße 74, 99084 Erfurt

 

Donnerstag, 10.00-16.30 Uhr + Freitag, 10.00-18.00 Uhr + Samstag 10.00-18.00 Uhr: Interaktiver Info-Stand „Kirche und Militär – die Zusammenarbeit beenden“ Ort: Schlösserbrücke, Erfurt-Mitte. 

Die Bundeswehr betreibt auf dem Katholikentag 2024 in Erfurt im Rahmen folgender 9 Veranstaltungen Lobbyarbeit, Kontaktpflege und Sympathie-Werbung. Ist Werbung für Gewalt im Sinne Jesu?


Erfolg der Friedensbewegung: Ökumenischer Kirchentag 2021 ohne Bundeswehr-Werbung!

5.5.2021 Mitteilung an die Presse

Thema: Ökumenischer Kirchentag, 13. bis 16. Mai 2021

Erfolg der Friedensbewegung: Kirchentag 2021 ohne Bundeswehr-Werbung!

Der Offene Brief, den 76 Friedens- und Menschenrechtsorganisationen an das Präsidium des Ökumenischen Kirchentages adressiert hatten, war erfolgreich. Die Bundeswehr wird am Ökumenischen Kirchentag, 13. bis 16. Mai 2021, nicht beteiligt sein.
 
Anders als auf vergangenen Kirchentagen wird im Rahmen des Kirchentages 2021 kein Militärgottesdienst gefeiert werden, weder digital noch in Präsenz. Kein Bundeswehr-Musikkorps wird spielen. Die Militärseelsorge wird keine Infostände betreiben, auch nicht virtuell.
 
Obwohl der Kirchentag 2021 größtenteils ins Internet verlegt wurde, werden mehrere Hundert Veranstaltungen stattfinden. Wer im Programm sucht, findet dort - im Unterschied zu früheren Kirchentagen - keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung der Bundeswehr.  
 
Veronika Drews-Galle, die bei der Bundeswehr für die Kontakte zum Kirchentag zuständig ist, schreibt: "Leider hat es keine der zahlreichen, aus dem ökumenischen Raum der Militärseelsorge eingebrachten Veranstaltungen ins Programm geschafft." [Quelle: Veronika Drews-Galle vom "Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr", Referat II, am 4.4.2021, siehe Anhang. Hinweis: Obwohl der Name dieser Behörde kirchlich klingt, handelt es sich um Bundeswehr-Behörde.)
 
Rainer Schmid, einer der Initiatoren des Offenen Briefes: "Wir fordern auch für die Zukunft militärfreie Kirchentage. Denn Image-Werbung der Bundeswehr hat auf Kirchen- und Katholikentagen nichts zu suchen!"
_ _ _ _ _ _ _ _ _

ANHANG

OFFENER BRIEF an die Mitglieder des Präsidiums des Ökumenischen Kirchentages 2021 und an die Presse

Betrifft: Image-Werbung der Bundeswehr auf dem Ökumenischen Kirchentag

01.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,
am 12. Mai 2021 beginnt der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt. Die Bundeswehr wird auch diesen Kirchentag für Kontaktpflege und Image-Werbung nutzen. Denn aus Sicht der Bundeswehr ist es nicht unwichtig, was die Mitglieder der Kirchen über Auslandseinsätze und Rüstungsausgaben denken.

Für den Ökumenischen Kirchentag 2021 ist wieder ein Gottesdienst geplant, der von Militärbischöfen, Militärgeistlichen und Militärmusikern gestaltet wird. Hohe Vertreter*innen der Bundeswehr werden teilnehmen. Militärpolizei wird die Veranstaltung sichern.

Darüber hinaus wird die Bundeswehr bzw. werden bundeswehrnahe Organisationen auf Diskussionspodien sowie durch Messestände präsent sein. Üblicherweise beteiligt sich auch ein Bundeswehr-Musikkorps am Kirchentag.
Wir leben in einer Zeit vieler Kriege und enormer Aufrüstung - auch der Bundeswehr. Kriege und Bürgerkriege haben unvorstellbar grausame Folgen. Wir meinen: Die Kirchen sollten ein Zeichen für Frieden und Abrüstung setzen, indem sie auf dem Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt keine Bundeswehr-Image-Werbung zulassen.

Deshalb fordern wir:
•    Kein Bundeswehr-Gottesdienst auf dem Ökumenischen Kirchentag 2021!
•    Keine Beteiligung eines Militärmusikkorps!
•    Keine Image-Werbung der Bundeswehr!

Folgende Organisationen unterstützen diesen Brief:
1.    Aktionsbündnis "Friedlicher Hessentag"
2.    Aktiv für Frieden Bad Kreuznach
3.    Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier (AGF)
4.    Augsburger Friedensinitiative (AFI)
5.    AWC Deutschland e.V. – Weltbürgerinnen und Weltbürger
6.    Bremer Friedensforum
7.    Brot & Rosen. Diakonische Basisgemeinschaft
8.    Bund für Soziale Verteidigung (BSV)
9.    Bundesarbeitsgemeinschaft Linke Christ*innen
10.    Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche
11.    Bürgerinitiative OFFENe HEIDe
12.    Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee (DMFK)
13.    DFG-VK Bundesverband
14.    DFG-VK Gruppe Bremen
15.    DFG-VK Gruppe Erlangen-Region Oberfranken
16.    DFG-VK Gruppe Nordschwaben
17.    DFG-VK Landesverband Baden-Württemberg
18.    DFG-VK Ost
19.    Essener Friedensforum
20.    Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Friedensarbeit und Kriegsdienstverweigerung, EAK-Württemberg
21.    Frauen wagen Frieden, Frauenfriedensgruppe in der Evang. Kirche der Pfalz
22.    Frauennetzwerk für Frieden (FNF)
23.    Friedensbildungswerk Köln e.V.
24.    Friedensbündnis Schwerin
25.    Friedensbüro Hannover
26.    Friedensforum Duisburg
27.    Friedensgruppe Daun
28.    Friedensinitiative Bad Tölz-Wolfratshausen
29.    Friedensinitiative Hersfeld-Rotenburg
30.    Friedensinitiative Langen - Sicherheit neu denken
31.    Friedensinitiative Main-Taunus
32.    Friedensinitiative Nottuln e.V.
33.    Friedensinitiative Reichenbach im Vogtland
34.    Friedenskoordination Potsdam
35.    FriedensNetz Saar
36.    Friedenspädagogischer Runder Tisch Freiburg "Schulfrei für die Bundeswehr - Lernen für den Frieden"
37.    Friedensregion Bodensee e.V.
38.    Friedenszentrum Braunschweig
39.    Fürther FriedensForum
40.    Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW Hessen
41.    Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V.
42.    Hanauer Friedensplattform
43.    Heilbronner Friedensrat
44.    Horber Initiative für den Frieden
45.    IALANA – Deutschland, International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms (Deutsche Sektion)
46.    Initiative "Welt ohne Waffen" Weimar
47.    Initiative Marler Wege zum Frieden
48.    Initiative Musiker/innen gegen die Auftritte der Militärmusikkorps
49.    Initiative Ordensleute für den Frieden
50.    Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges und in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)
51.    Internationale der Kriegsdienstgegner-innen e.V. IDK Berlin
52.    Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“
53.    Keine Waffen vom Bodensee (KWvB) e.V.
54.    Komitee für Grundrechte und Demokratie
55.    Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V., Gammertingen
56.    NaturwissenschaftlerInnen-Initiative - Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit e.V. (NatWiss)
57.    Netzwerk Friedensbildung Baden-Württemberg
58.    Netzwerk Friedenssteuer e.V.
59.    Ohne Rüstung Leben (ORL)
60.    Ökumenische Initiative zur Abschaffung bzw. Reform der Militärseelsorge
61.    Ökumenisches Institut für Friedenstheologie (OekIF)
62.    Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar
63.    Oldies for Future Magdeburg
64.    Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden (PPF)
65.    pax christi Diözesanverband Aachen
66.    pax christi Diözesanverband Freiburg 
67.    pax christi Gruppe Offenbach
68.    Rostocker Friedensbündnis
69.    RüstungsInformationsBüro (RIB)
70.    Sammlungsbewegung Aufstehen Schwerin
71.    Sichelschmiede - Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide
72.    SiDat! Simon Dach Projekttheater Berlin
73.    terre des hommes Deutschland e.V.
74.    Versöhnungsbund Regionalgruppe Mainz
75.    VVN-BdA Kreisvereinigung Offenbach am Main
76.    Werkstatt für Gewaltfreie Aktion (WfGA)